Das Biomasse Heizkraftwerk in Aichach kann mittlerweile auf nunmehr 25 erfolgreiche Betriebsjahre zurückblicken. Bereits Anfang der 90er Jahre beschäftigte sich der Aichacher Stadtrat mit den Möglichkeiten rationeller Energienutzung und neuer Techniken.
Die ersten Überlegungen zum Bau eines Biomasse Heizwerkes wurden im Landkreis Aichach-Friedberg ebenfalls zu Beginn der 90er Jahre angestellt. Damals war klar, dass im Schulzentrum Aichach mit dem Neubau einer Schule zur individuellen Lernförderung und der Erweiterung des Deutschherrn-Gymnasiums zahlreicher Energiebedarf besteht, der mit den vorhandenen Heizanlagen nicht mehr abgedeckt werden konnte.
Beide Gebietskörperschaften waren sich einig, dass bei der Ausarbeitung eines Energieversorgungskonzeptes regenerative Energien zur Beheizung der öffentlichen Gebäude zum Zuge kommen sollen. Deshalb wurde unter Beteiligung eines beratenden Ingenieurbüros ein Biomasse Heizwerk für das Schulzentrum Aichach konzipiert und bereits bis zur Antragsreife vorbereitet. Parallel dazu wurden von der Stadt Aichach Lösungen für eine alternative Energieversorgung des Baugebietes Aichach-Nord auf Basis regenerativer Energieträger unter Einschaltung des Ingenieurbüros Gammel aus Abensberg untersucht.
Bei der Auswertung beider Untersuchungen zeigte sich, dass ein gemeinsames Energiekonzept des Landkreises Aichach-Friedberg und der Stadt Aichach erhebliche Vorteile im ökonomischen Bereich gegenüber den Insellösungen bringen würde. Um zum späteren Zeitpunkt noch weitere Wärmeabnehmer mit regenerativer Energie versorgen zu können, wurde ein Nahwärmenetz als Grundlage für die Wärmeverteilung im Stadtgebiet Aichach geplant.
Bei der Ausarbeitung des Konzeptes kristallisierte sich die Wärmeerzeugung mittels Hackschnitzel heraus. Unterstützt wurde die Planung von C.A.R.M.E.N..
Um zum damaligen Zeitpunkt eine Versorgungssicherheit für die Hackschnitzel zu erreichen, wurde die Waldbesitzervereinigung Aichach als Gesellschafter mit aufgenommen. Die WBV Aichach suchte 1997 nach Verwertungsmöglichkeiten für Schwach und Restholz, in Zeiten des damals niedrigen Heizölpreises.
Im Juli 1995 wurde die Biomasse Wärmeverbund Aichach GmbH mit einem Stammkapital von 500.000,00 DM gegründet. Bereits zur Gründung wurde Richard Brandner als Geschäftsführer der Biomasse Wärmeverbund Aichach GmbH bestellt.
Im Jahr 2007 wurde das Biomasse Heizwerk zu einem Biomasse Heizkraftwerk basierend auf einen ORC-Prozess Organic Ranking Cycle umgebaut.
Ende 2011 wurden die Gesellschaftsanteile der WBV Energie,- Beteiligungs- und Handels GmbH von der Stadt Aichach und dem Landkreis Aichach-Friedberg übernommen. Es entstand dadurch eine rein von der öffentlichen Hand getragene Gesellschaft mit folgenden Gesellschafteranteilen:
- Stadt Aichach 63%
- Landkreis Aichach Friedberg 37%