Die Umweltauswirkungen unserer Tätigkeiten und Produkte sind uns bewusst und werden daher regelmäßig im Rahmen einer Umweltaspekte Bewertung bewertet. Die folgenden Kapitel geben einen Überblick über unsere bedeutendsten Umweltaspekte und unsere Umweltleistung in diesen Bereichen. Dies wird durch Verbrauchsdaten und aussagekräftige Kennzahlen dargestellt.
5.1 Energie
Die erzeugte Bio - Energiemenge der Anlage ist hoch. Dabei ist der Eigenverbrauch an konventioneller Energie aus dem Stromnetz in unserer Anlage gering. Wir streben eine weitere Reduzierung des Stromverbrauchs durch Optimierungsprozesse an. Dabei spielt das Monitoring der Energieverbräuche eine zentrale Rolle, weshalb wir daran arbeiten, diesen Prozess stetig zu verbessern. Auch Maßnahmen im Bereich der Reduzierung des Stromverbrauchs pro erzeugter Energiemenge, beispielsweise durch die Umrüstung von Netzpumpen oder der Notauslampen in LED-Technik, spielen eine wichtige Rolle für uns. Langfristig soll mit der Implementierung des „Digitalen Heizkraftwerks“ unsere Umweltleistung in diesem Bereich noch weiter verbessert werden, indem Verbräuche digital erfasst, analysiert und optimiert werden (siehe folgende Seite). Die Verwerfungen auf dem Energiemarkt machten es erforderlich, die komplette Fahrweise des Heizkraftwerkes 2023 auf den Prüfstand zu stellen, mit dem Ziel die Energieeffizienz zu steigern und den Input von Hackschnitzel zu verringern. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen konnte der Hackschnitzel Input von 9.426 t Atro auf 6.625 t Atro verringert werden. Der positive Nebeneffekt war, dass ca. 140 LKW- Ladungen weniger angeliefert werden mussten. Durch die Änderung des Sommerbetriebes verringerte sich auch der Strombedarf der Anlage um 288 MWh.
2023 konnten wir insgesamt 14.426 MWh Wärme an unsere Kundinnen und Kunden liefern. Unter der Annahme, dass wir damit je zur Hälfte Wärme aus Erdgas und Heizöl ersetzen, haben wir zur Vermeidung von etwa 3.053 Tonnen CO2e beigetragen.
Einheit | 2013 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Energieverbrauch (gesamt) | MWh | 37.264 | 42.972 | 41.964 | 42.316 | 30.374 |
Energieverbrauch Hackschnitzel | MWh | 35.150 | 40.879 | 39.654 | 39.695 | 28.205 |
Energieverbrauch Strom | MWh | 1.176 | 1.356 | 1.363 | 1.323 | 1.028 |
Strombezug (100% Ökostrom ab 2021) | MWh | 1.176 | 1.292 | 1.301 | 1.258 | 970 |
Einheit | Basisjahr 2013 |
2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Strom Photovoltaik-Anlage (Eigenerzeugung) | MWh | 0 | 65 | 61 | 65 | 58 |
Gesamtverbrauch an erneuerbaren Energien1 | MWh | 35.404 | 41.695 | 41.017 | 39.760 | 28.263 |
Gesamtverbrauch an fossilen Brennstoffen | MWh | 939 | 737 | 948 | 1.296 | 1.142 |
Erdgas | MWh | 869 | 528 | 787 | 507 | 1.090 |
Heizöl | MWh | 17 | 160 | 109 | 741 | 14 |
Diesel | MWh | 53 | 50 | 52 | 48 | 38 |
Energieerzeugung (gesamt) 2 | MWh | 32.786 | 35.692 | 36.954 | 35.613 | 30.234 |
Erzeugte Energie Wärme Biomasse | MWh | 26.597 | 28.910 | 29.697 | 28.289 | 25.043 |
Erzeugte Energie Wärme Spitzenlastkessel | MWh | 861 | 627 | 880 | 1.175 | 1.258 |
Erzeugte Energie Strom | MWh | 5.328 | 6.155 | 6.315 | 6.149 | 3.933 |
Kernindikatoren Energieeffizienz | ||||||
Gesamtenergieverbrauch3 pro erzeugte Energiemenge |
MWh/ MWh | 1,14 | 1,21 | 1,14 | 1,19 | 1,32 |
Stromverbrauch pro erzeugte Energiemenge |
MWh/ MWh | 0,036 | 0,038 | 0,037 | 0,037 | 0,034 |
Einsatz fossiler Brennstoffe pro erzeugte Energiemenge |
MWh/ MWh | 0,029 | 0,021 | 0,026 | 0,037 | 0,038 |
Anteil erneuerbarer Energien am Gesamtenergieverbrauch4 | % | 95,0 | 97,0 | 97,9 | 93,9 | 93,0 |
Im Jahr 2023 wurde aufgrund der Umstellungen knapp 15,10 % weniger Energie erzeugt als im Jahr zuvor.
Der Anteil an erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch ist leicht gesunken durch den erhöhten Einsatz von fossilen Energieträgern. Dies ist von der BWA nicht beinflussbar, sondern stark witterungsabhängig. Durch den stetigen Nahwärmenetzausbau kann die nötige Wärmeenergie in der Spitze nur durch die bestehenden fossilen Kesselanlagen abgedeckt werden. Auch wurde die Revision bereits im Ende Mai 2023 durchgeführt. Dies führte zu einem höheren Verbrauch an fossilen Brennstoffen. Eines unserer Ziele ist es den Einsatz fossiler Energieträger langfristig zu verringern, deshalb wurde auf der Grundlage der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) ein Förderantrag für einen Transformationsplan gestellt, um das Ziel der Regierung, Klimaneutralität bis 2045, zu erreichen.
1 Enthalten sind Hackschnitzel, Strom aus Photovoltaik-Anlage und erneuerbarer Anteil des bezogenen Stroms.
2 Enthalten ist die erzeugte Energie (Wärme und Strom).
3 Der Energieverbrauch ist u.a. vom Wärmebedarf der Endverbraucher abhängig und nicht von der BWA beeinflussbar.
4 Dieser Wert ist stark witterungsabhängig und deshalb nur geringfügig beeinflussbar. Bei Außentemperaturen von -1 Grad und kälter reicht die Leistung des Biokessels zur Versorgung des Nahwärmenetzes in der Spitze nicht mehr aus. Es muss zur Sicherstellung der Energieversorgung mit fossilen Energieträgern zugeheizt werden.
2018 wurde eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 60,8 kWp auf das Dach der Lagerhalle installiert. Eine eigene Photovoltaikanlage produziert nicht nur umweltfreundlichen Strom, sondern hilft auch, sich von steigenden Stromkosten unabhängiger zu machen. Ermöglicht wird dies durch den Photovoltaik-Eigenverbrauch, also die teilweise oder komplette Nutzung des erzeugten Stroms für den eigenen Bedarf. Die durch die Photovoltaikanlage erzeugte Strommenge kann zu 100 % im Regelbetrieb der Anlage aufgenommen werden. Im Jahr 2023 konnten wir etwa 5,6 % unseres Strombedarfs durch die PV-Anlage decken.
Der Energieverbrauch pro erzeugte Energiemenge ist von 2022 auf 2023 um 10,9 % gestiegen. Da der Energieverbrauch hauptsächlich durch Hackschnitzelverbrauch entsteht, ist die Energieeffizienz, die durch diese Kennzahl abgebildet wird, stark abhängig von der Qualität der Hackschnitzel und daher nur in geringem Maße von der BWA beeinflussbar.
Die Umweltauswirkungen unseres Fuhrparks sind insgesamt klein, da der Kraftstoffverbrauch gering ist. Dennoch ist es uns ein Anliegen, die Emissionen unseres Fuhrparks weiter zu reduzieren und so spielen Faktoren wie ein niedriger Kraftstoffverbrauch eine wichtige Rolle bei geplanten Neuanschaffungen. Für Dienstfahrten können unsere Beschäftigten auf ein betriebseigenes Elektrofahrzeug zurückgreifen, wodurch jährlich ca. 350 kg CO2 vermieden werden können. In Bezug auf unseren Lieferantenverkehr ist es uns wichtig, regionale Beschaffung unter Beachtung der Vorgaben des Ausschreibungsrechts zu fördern.
Digitales Kraftwerksmonitoring mit innovativen Sensorinfrastrukturen für optimierte Betriebsführung, erweiterte Markterschließung und automatisiertes Berichtswesen
Die Digitalisierung wurde umgesetzt. Die Ergebnisse dienen als Grundlage für weitere Optimierung des Kraftwerksbetriebes.
5.21 Wasser/Abwasser
Wasser wird in unserer Anlage zur Regelung der Verbrennungstemperatur benötigt. Je nach Feuchtigkeitsgehalt der eingesetzten Waldhackschnitzel variiert der Wasserbedarf zur Befeuchtung. Im Durchschnitt haben die Waldhackschnitzel einen Wassergehalt von 42 %.
Einheit | Basisjahr 2013 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Frischwasserverbrauch | m³ | 1.482 | 1.064 | 935 | 1.401 | 938 |
Abwasser | m³ | 632 | 65 | 108 | 184 | 160 |
Kernindikatoren Wasser | ||||||
Frischwasserverbrauch pro erzeugte Energiemenge |
m³/ MWh | 0,045 | 0,030 | 0,025 | 0,039 | 0,310 |
Durch die Umstellung der Sommerfahrweise des Kraftwerkes konnte der Wasserverbrauch deutlich gesenkt werden. 2024 stehen wieder weitere Netzarbeiten an, deshalb wird wieder mit steigendem Wasserverbrauch gerechnet. Es spielt aber auch prozessbedingt der Wassergehalt der angelieferten Hackschnitzel eine wesentliche Rolle beim Wasserverbrauch. Durch den Anstieg von Käferholz bei den Waldhackschnitzeln wird mit trockeneren Hackschnitzeln in der Zukunft gerechnet. Um die Ladekapazität bei den Anlieferungen zu erhöhen, werden vereinzelt auch Hackschnitzel von den Lieferanten vorgetrocknet. Zur Regelung der Feuerraumtemperatur muss dann verstärkt Wasser in den Biokessel eingedüst werden.
Die Abwassermenge ist wieder leicht gesunken.
5.3 Abfall
Abfall ist ein weiterer relevanter Umweltaspekt des Kraftwerksbetriebs, da die Flugasche, die bei der Verbrennung der Waldhackschnitzel entsteht, als gefährlicher Abfall eingestuft ist. Unser Ziel ist es, durch eine hochwertige Qualität der Hackschnitzel und eine Optimierung des Kraftwerksbetriebs den Ascheanteil so gering wie möglich zu halten.
Einheit | Basisjahr 2013 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtabfallaufkommen | t | 322 | 277 | 290 | 309 | 256 |
Gefährlicher Abfall | ||||||
Flugasche | t | 38 | 50 | 51 | 57 | 44 |
Ölhaltige Betriebsmittel | t | 1 | 0 | 0 | 0 | |
Nicht gefährlicher Abfall | ||||||
Rostasche | t | 281 | 224 | 237 | 251 | 209 |
Metalle | t | 1,00 | 2,67 | 1,29 | 0,97 | 5 |
Restmüll | t | 0,36 | 0,36 | 0,36 | 0,36 | 0,36 |
Papier, Pappe und Karton | t | 0,087 | 0,087 | 0,087 | 0,087 | 0,087 |
Bioabfälle | t | 0,022 | 0,022 | 0,022 | 0,022 | 0,022 |
Leichtverpackungen | t | 0,009 | 0,009 | 0,009 | 0,009 | 0,009 |
Glas | t | 0,022 | 0,022 | 0,022 | 0,022 | 0,022 |
Kunststoffe | t | 0,004 | 0,004 | 0,004 | 0,004 | 0,004 |
Holz | t | 0,009 | 0,009 | 0,009 | 0,009 | 0,009 |
Textilien | t | 0,004 | 0,004 | 0,004 | 0,004 | 0,004 |
Kernindikatoren Abfall | ||||||
Gesamtabfallaufkommen pro t atro Hackschnitzel |
t/atro t | 0,04 | 0,03 | 0,03 | 0,03 | 0,03 |
Gefährliche Abfälle pro t atro Hackschnitzel |
t/atro t | 0,004 | 0,005 | 0,005 | 0,0064 | 0,0066 |
Im vergangenen Jahr ist die absolute Menge an Flug- und Rostasche von 308 Tonnen auf 253 Tonnen gesunken. Die Menge der gefährlichen Abfälle (Flugasche und Altöl) pro verwendeten Hackschnitzel ist im Vergleich zu 2022 um 3 % gestiegen. Generell ist der Ascheanteil stark von der Materialbeschaffenheit wie z. B. Rinden- oder Nadelanteil der angelieferten Waldhackschnitzel abhängig und somit produktionsabhängig.
Wir sind uns unserer Verantwortung für die fachgerechte Entsorgung der gefährlichen Abfälle bewusst und stellen daher sicher, dass es zu keinem schädlichen Eintrag in die Umwelt kommt.
Im laufenden Betrieb achten wir auf eine saubere Trennung unserer Abfälle. Fremdfirmen verpflichten wir, Abfälle zu vermeiden und anfallende Abfälle ordnungsgemäß zu entsorgen. In konsequenter Weiterführung des Abfallvermeidungsgedankens werden für die Getränkebeschaffung unserer Mitarbeiter seit Mitte 2017 ausschließlich nur noch Mehrweggetränkekästen in der BWA verwendet.
5.4 Materialeinsatz
Unser wesentlicher Materialeinsatz sind naturbelassene Waldhackschnitzel aus der Region. Um der Zielsetzung der Verringerung des CO2-Ausstoßes gerecht zu werden und die Regionalität zu wahren, fließt bei der Brennstoffausschreibung auch der CO2 – Ausstoß mit 20 % Gewichtung bei der Angebotswertung mit ein. Der Energiegehalt des eingesetzten Brennstoffes wurde mittels einer Brennwertanalyse durch ein Labor bestimmt und dient als Berechnungsgrundlage für den Gesamtverbrauch erneuerbarer Energien. Die Nutzungsdauer von Hilfsmitteln wie Thermalöl und Silikonöl wurde durch Qualitätsverbesserungsmaßnahmen erhöht. Dadurch kann auch das Abfallaufkommen reduziert werden. Durch den Einbau einer Leichtsiederaustragung im Jahr 2012 wurde die Standzeit des Thermalöls wesentlich verlängert.
Materialeffizienz | Einheit | Basisjahr 2013 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|
atro Tonne Hackschnitzel | t | 8.845 | 9.781 | 9.673 | 9.426 | 6.624 |
Materialeinsatz5 atro t pro erzeugte Energiemenge |
t / MWh | 0,270 | 0,275 | 0,262 | 0,265 | 0,219 |
5 Bei der eingesetzten Biomasse handelt es sich um keinen DIN – Brennstoff. Der Energiegehalt kann stark differieren.
Die Energieproduktion (Strom und Wärme) ist im Jahr 2023 um knapp 15,1 % gesunken. Der Materialeinsatz an Hackschnitzeln pro erzeugter Energiemenge ist aufgrund der Umstellungen im Sommerbetrieb um 17,3 % gesunken. Ein Einflussfaktor ist der Energiegehalt der gelieferten Hackschnitzel. Der Energiegehalt der Waldhackschnitzel ist von der Zusammensetzung Holz-, Nadel- und Rindenanteil abhängig. Dies ist nur bedingt durch den Einkauf beeinflussbar, da es sich hier um ein Naturprodukt handelt. Die geringere erzeugte Energiemenge ist auch abhängig vom Wärmebedarf, der im Jahr 2023, aufgrund der milderen Temperaturen, wieder niedriger war. Bei sehr hohem Wärmebedarf wird mit Erdgas und Heizöl über den Spitzenlastkessel zusätzliche Wärme erzeugt und während der Revisionsarbeiten am Biokessel ausschließlich über die Spitzenlastkessel. Auch dies führte im Jahr 2023 zu einer insgesamt höheren Energieerzeugung Spitzenlast.
5.5 Biodiversität
Flächenverbrauch in Bezug auf die biologische Vielfalt | Einheit | Basisjahr 2013 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|
Gesamtflächenverbrauch | m² | 3.619 | 3.619 | 3.619 | 3.619 | 3.619 |
Versiegelte Fläche | m² | 2.315 | 2.315 | 2.315 | 2.315 | 2.315 |
Naturnahe Fläche am Standort | m² | 0 | 210 | 210 | 210 | 210 |
Kernindikatoren Biodiversität | ||||||
Anteil naturnahe Fläche an der Gesamtfläche |
% | 0 | 5,8 | 5,8 | 5,8 | 5,8 |
Ein Teil der nicht bebauten Fläche unseres Unternehmens dient zur Versickerung und wird extensiv gepflegt, um eine möglichst große Artenvielfalt der Flora und Fauna zu erreichen. Die Lagerhalle ist mit naturbelassenem Holz verkleidet. Um für die Zukunft die Artenvielfalt weiter zu verbessern, wurden im Juni 2017 an der Lagerhalle außen Fledermausnistkästen angebracht und 2018 eine bienenfreundliche Wildblumenwiese entlang des Zaunes angelegt. 2018 wurden Insektennistkästen außen an der Lagerhalle angebracht.
Um den Radius der Auswirkung der Biodiversität über den Standort der BWA hinaus zu verbessern, wurde jedem Mitarbeiter der BWA ein sogenanntes Insektenhotel Lebensbaum als Nist- und Überwinterungshilfe zu Verfügung gestellt. Ein Baum bedeutet Leben und gehört zur Natur wie Bienen, Schmetterlinge und Co. und all dies gilt es zu schützen. Die Nisthilfe bietet Platz für Bienen, Florfliegen, Marienkäfer, Schmetterlinge und Mauerbienen. Der Mitarbeiter verpflichtete sich auf freiwilliger Basis, die Nisthilfe in seinem Garten aufzustellen.
Des Weiteren wurde Samen für eine bienenfreundliche Wildblumenwiese an interessierte Mitarbeiter und 350 Samentüten an Kunden der BWA ausgegeben. Es wurden insgesamt rund 40m² Blumenwiese bei den Mitarbeitern angepflanzt und die 350 Samentüten, welche die Kunden der BWA erhalten haben, ergäben eine Flächen von ca. 3.500 m². Somit wird die Artenvielfalt auch außerhalb des Betriebsgeländes der BWA gestärkt und der Mitarbeiter und unser Kunden vertieft in das Projekt Stärkung der Artenvielfalt eingebunden.
Darüber hinaus wurden im Jahr 2021 Meisennistkästen auf dem Betriebsgelände der BWA aufgestellt.
Diese Maßnahme stellt eine wichtige Hilfe für Meisen dar, die auf geeignete Nisthöhlen angewiesen sind und trägt somit zum lokalen Artenschutz bei.
Es ist zudem geplant, für eine Stärkung der regionalen Biodiversität, unsere Kunden noch stärker mit einzubeziehen, der erste Schritt in diese Richtung wurde durch die Ausgabe von 350 Samentüten gemacht, welche mit einem Informationsschreiben zur Förderung der Biodiversität versehen waren. Durch die Ausgabe von Saatgut für Wildblumenwiesen fand aktiv eine Sensibilisierung für dieses wichtige Thema statt.
5.6 Emissionen
Emissionen aus der Verbrennung von Hackschnitzeln, Öl, Gas und Diesel sind ein bedeutender Umweltaspekt der BWA. Grenzwertüberschreitungen werden manipulationssicher dokumentiert und ständig überwacht. Dies können wir durch Schulungen und ständige Wartungen sicherstellen. Falls außergewöhnliche Vorkommnisse vorfallen, werden diese der Genehmigungsbehörde unaufgefordert mitgeteilt. Durch die Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Elektrofilters befinden wir uns deutlich unter dem Staubgrenzwert. Zudem führen wir Maßnahmen wie Ultraschallmessungen der Wanddicken der Thermalölanlage, sowie Schnüffler bei der Detektion von Silikonöl durch. Somit halten wir das Risiko von Umweltunfällen gering. Dies wird durch wiederkehrende Wartungen, tägliche Kontrollgänge, einem 24- Stunden- Notdienst und jährlicher Revision unter Kontrolle gehalten.
In der Jahresrevision der Anlage wird ein Sachverständiger bei der Überprüfung der gereinigten Thermalölanlage hinzugezogen. Die Messergebnisse der Ultraschallprüfung werden von Sachverständigen geprüft und abgenommen. Erst nach der Unbedenklichkeitsbescheinigung wird die Thermalölanlage wieder in Betrieb genommen.
Die Emissionswerte sind im Allgemeinen nur bedingt von der BWA beeinflussbar, da die Menge an verbrauchten Waldhackschnitzeln u.a. vom Nutzerverhalten unserer Kunden abhängig ist. Zudem reicht bei Außentemperaturen von -1 Grad und kälter die Leistung des Biokessels zur Versorgung des Nahwärmenetzes in der Spitze nicht mehr aus. Es muss zur Sicherstellung der Energieversorgung mit fossilen Energieträgern zugeheizt werden.
Emissionen in die Luft | Einheit | Basisjahr 2013 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|---|---|
SO2 | kg | 3.678 | 3.768 | 4.133 | 3.692 | 3.835 | 2.523 |
NOx | kg | 12.362 | 12.535 | 13.788 | 13.110 | 11.681 | 7.856 |
PM 10 (Feinstaub) | kg | 5.117 | 5.154 | 5.726 | 5.692 | 5.129 | 3.433 |
Kernindikatoren Luftemissionen | |||||||
SO2 pro erzeugte Energiemenge | kg / MWh | 0,112 | 0,107 | 0,116 | 0,100 | 0,108 | 0,083 |
NOx pro erzeugte Energiemenge | kg / MWh | 0,377 | 0,357 | 0,387 | 0,355 | 0,328 | 0,251 |
PM pro erzeugte Energiemenge | kg / MWh | 0,156 | 0,147 | 0,161 | 0,154 | 0,144 | 0,114 |
Die Bilanzierung der Treibhausgasemissionen erfolgt nach der Methodik und den Prinzipien des Greenhouse Gas (GHG) Protocol Corporate and Reporting Standard, dem international führenden Standard zur Bilanzierung von Treibhausgasemissionen für Unternehmen und Organisationen. Die ermittelten Treibhausgasemissionen werden in CO2-Äquivalenten bilanziert, welche neben Kohlenstoffdioxid (CO2) sechs weitere Treibhausgase des Kyoto- Protokolls – Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas, N2O), teilhalogenierte
Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Perfluorkohlenwasserstoffe (FKW), Schwefelhexafluorid (SF6) und Stickstofftrifluorid (NF3) – berücksichtigen. Gemäß dem GHG Protocol werden die Treibhausgase von Organisationen und Unternehmen in folgende drei Scopes unterteilt:
Scope 1: Direkte Treibhausgasemissionen aus eigenen Verbrennungsprozessen in stationären Anlagen (beispielsweise aus eigener Strom- oder Wärmeproduktion) oder in eigenen Fahrzeugen sowie direkte Emissionen, z.B. Prozessemissionen, Kältemittelleckagen oder Lachgas-Emissionen der Landwirtschaft.
Scope 2: Indirekte Treibhausgasemissionen aus dem Verbrauch von leitungsgebundenen Sekundärenergieträgern (Strom, Fernwärme, Fernkälte, Dampf etc.), die von der bilanzierenden Organisation eingekauft und innerhalb der organisatorischen Systemgrenze verbraucht werden.
Scope 3: Sonstige indirekte Treibhausgasemissionen in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, die nicht an eigenen oder direkt kontrollierbaren Quellen anfallen.
Biogene CO2-Emissionen: CO2-Emissionen aus der Verbrennung oder dem Abbau biogener Quellen (z.B. Verbrennung von Hackschnitzeln) werden separat von den Emissionen in Scope 1, 2 und 3 berichtet und nicht in die Gesamtsumme eingerechnet.
Die Erhebung von Treibhausgasemissionen in den Scopes 1 und 2 ist gemäß GHG Protocol verpflichtend. Um eine möglichst vollständige und repräsentative Treibhausgasbilanz einer Organisation zu erstellen, sollten zudem die wesentlichen Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Aktivitäten betrachtet werden. In der Treibhausgasbilanz der BWA wurden im Scope 3 die vorgelagerten Emissionen der Energieträger (Vorkette), Emissionen durch den Dieseltransport zur Anlieferung der Hackschnitzel, Emissionen durch Abfalltransport sowie durch Frischwasserbereitstellung und Abwasseraufbereitung berücksichtigt.
Treibhausgasemissionen | Einheit | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|
Gesamtemissionen (Scope 1, 2, 3) | t CO2e | 791 | 517 | 644 | 494 |
Scope 1 | t CO2e | 344 | 368 | 488 | 352 |
Erdgas | t CO2e | 106 | 158 | 102 | 219 |
Hackschnitzel (CH4, N2O) | t CO2e | 172 | 167 | 167 | 119 |
Heizöl | t CO2e | 43 | 29 | 198 | 4 |
Diesel | t CO2e | 13 | 14 | 13 | 10 |
Kältemittelverluste | t CO2e | 10 | 0 | 8 | 0 |
Scope 2 | t CO2e | 313 | 0 | 0 | 0 |
Strombezug (marktbasiert)6 | t CO2e | 313 | 0 | 0 | 0 |
6 Der marktbasierte Ansatz basiert auf den ausgewiesenen Emissionen des anbieterspezifischen Strommix und berücksichtigt die 2021 erfolgte Umstellung zum Bezug von 100% Ökostrom. Nach dem ortsbasierten Ansatz (Strommix) Deutschland) würden sich die Emissionen jeweils auf 566 t CO2e (2020), 631 t CO2e (2021), bzw. 626 t CO2e (2022) belaufen.
Treibhausgasemissionen | Einheit | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 |
---|---|---|---|---|---|
Scope 3 | t CO2e | 134 | 149 | 156 | 122 |
Vorkette der Energieträger (Erdgas, Heizöl, Diesel, Strom)7 | t CO2e | 107 | 116 | 130 | 109 |
Transport Hackschnitzel (Diesel) | t CO2e | 23 | 27 | 20 | 13 |
Abfall | t CO2e | 5 | 5 | 5 | 5 |
Wasser (Frischwasser, Abwasser) | t CO2e | 0,2 | 0,2 | 0,4 | 0,3 |
Biogene CO2-Emissionen | |||||
Hackschnitzel | t CO2e | 15.025 | 14.575 | 14.590 | 10.367 |
Kernindikator Treibhausgasemissionen | |||||
Treibhausgasemissionen (Scope 1, 2,3) pro erzeugte Energiemenge |
t CO2e / MWh | 0,022 | 0,014 | 0,018 | 0,016 |
Unsere Treibhausgasemissionen in den Scopes 1, 2 und 3 sind im letzten Jahr von 644 t CO2e auf 494 CO2e gesunken. Durch die Umstellung der Vorrangschaltung der Spitzenlastkessel Gas und Öl verschob sich der Energieeinsatz zu Gunsten des Gaskessels.
Dies war möglich, nachdem 2023 kein Gasmangel mehr gegeben war und die Gaspreise dadurch stark gefallen sind. Die Umstellung und die Einsparung an Hackschnitzeln ergab unter anderem diesen positiven Effekt bei Scope 1. Bei der jährlichen Inspektion und Dichtigkeitsprüfung der Klimaanlage der Schaltwarte wurde 2023 kein Verlust an Kältemitteln festgestellt. Auch dies hatte eine positive Auswirkung auf die Zahlen.
7 Die Vorkette enthält Treibhausgasemissionen, die im Zuge der Bereitstellung der Energieträger entstehen, z.B. durch Öl- und Gasförderung oder den Bau von Kraftwerken.
Die strombedingten Emissionen können vernachlässigt werden. Da bereits 100 % Ökostrom bzw. Strom aus der eigenen Photovoltaik-Anlage bezogen wird, enthalten die ausgewiesenen Emissionen lediglich Emissionen, die in der Vorkette, beispielsweise durch die Produktion der PV-Module bzw. den Ausbau der Kraftwerke entstehen.